Titelbild Pflanzenkrankheiten - Schädlinge

Pflanzenkrankheiten und Schädlinge

Rotschwingel (Festuca rubra)

Schwingelrost


rust of fine leaved fescues (engl.)

Wissenschaftlicher Name: Puccinia festucae Plowr.

Taxonomie: Fungi, Basidiomycota, Pucciniomycetes, Incertae sedis, Pucciniales, Pucciniaceae

Puccinia festucae ist wie die P. coronata ein Rostpilz mit vollständigem Entwicklungsgang und obligatem Wirtswechsel. Beide Arten haben Teleutosporen mit scheitelständigen Fortsätzen. P. festucae entwickelt seine Aecidien auf Caprifoliaceen, P. coronata hingegen auf Rhamnaceen.
In der dikaryotischen Phase befällt P. festucae feinblättrige Festuca Arten wie Schaf- (F. ovina) und Rotschwingel (F. rubra).

Schadbild

Die kleinen, gelben Uredolager befinden sich auf der Oberseite der Schwingelblätter. Die Lager sind oft von einem hellen Hof umgeben. Die kleinen Teleutolager wachsen in den Rinnen der Blattoberseite. Sie sind nur kurz von der Epidermis bedeckt, dann sind sie pulverig und dunkelbraun.

Krankheitserreger

Die gelben Uredosporen sind kugelig bis eiförmig, stachelig, 21-24 µm breit und 28-30 µm lang (Gäumann, 1959). Die Sporen haben 4-7 zerstreut angeordnete Keimporen. Ein Teil des Stiels bleibt oft an der Spore haften.
Die Teleutosporen sind kastanienbraun, keulenförmig und haben wie beim Kronenrost zahnartige Vorsprünge am Scheitel. Sie sind 16-21 µm breit und 35-66 µm lang (inklusive Zähne am Scheitel). Die Teleutolager haben keine Paraphysen.

Lebenszyklus und Epidemiologie

Puccinia festucae ist ein Rostpilz mit vollständigem Entwicklungsgang und obligatem Wirtswechsel. Er entwickelt die Aecidien auf verschiedenen Lonicera Arten (siehe Wirtsspektrum). In der dikaryotischen Phase befällt P. festucae feinblättrige Festuca Arten wie Schaf- (F. ovina) und Rotschwingel (F. rubra). Der Pilz überwintert in Form von Teleutosporen.
Der Entwicklungsgang von Rostpilzen wird bei Puccinia coronata und P. graminis ausführlich beschrieben.

Wirtsspektrum

Nach Gäumann (1959) werden Aecidien unter anderem auf Lonicera periclymenum (windendes Geissblatt), L. caprifolium (Garten-Geissblatt), L. xylosteum (rote Heckenkirsche), L. nigra (schwarze Heckenkirsche) und L. caerulea (blaue Heckenkirsche) gebildet. Die dikaryontische Phase parasitiert auf feinblättrigen Festuca Arten: Schafschwingel (F. ovina), Rotschwingel (F. rubra) und andere. P. festucae kommt in Europa, Asien, Alaska und Australien vor (Smith et al. 1989).

Literatur

Cummins GB, 1971. The rust Fungi of Cereals, Grasses and Bamboos. Springer Verlag Berlin: 570 S.

Gäumann E, 1959. Beiträge zur Kryptogamenflora der Schweiz (Band XII): Die Rostpilze Mitteleuropas, Büchler und Co. 1407 S.

Smith JD, Jackson N and Woolhouse AR, 1989. Fungal Diseases of Amenity Turf Grasses. E. & F.N. Spon, London.

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