Hirsenbrand (Sporisorium destruens)

Hirsenbrand

charbon du millet (franz.); head smut of millet, Panicum smut (engl.)

wissenschaftlicher Name: Sporisorium destruens (Schltdl.) Vánky
Synonym: Sphacelotheca destruens (Schltdl.) J.A. Stev. & Aar. G. Johnson

Taxonomie: Fungi, Basidiomycota, Ustilaginomycotina, Ustilaginomycetes, Ustilaginomycetidae, Ustilaginales, Ustilaginaceae

Der Brandpilz Sporisorium destruens verursacht an der Rispenhirse (Panicum miliaceum L.) den Hirsenbrand. Er überlebt den Winter als Brandspore im Boden oder an den Samen der Rispenhirse. Nach der Keimung infizieren die Brandsporen den Keimling. Später zerstört der Pilz die Blütenanlage und bildet eine längliche, graue Brandbeule, die mit einer dunkelbraunen Sporenmasse gefüllt ist. Die Verwendung von gesundem Saatgut und eine vernünftige Fruchtfolge können die Rispenhirse weitgehend vor dieser Krankheit schützen.

Hirsenbrand (Sporisorium destruens) Rispenhirse
Hirsenbrand (Sporisorium destruens) RispenhirseAbb. 1. Hirsenbrand (Sporisorium destruens) an Rispenhirse (Panicum miliaceum)

Hirsenbrand (Sporisorium destruens) RispenhirseAbb. 2. Hirsenbrand (Sporisorium destruens) an Rispenhirse (Panicum miliaceum): fadenförmige Gewebteile sind Reste der Gefässbündel der Wirtspflanze

Krankheitsbild

Anstelle der Rispe, die vollständig zerstört ist, wird eine eiförmige oder längliche Brandbeule gebildet, die teilweise von den Blättern verdeckt ist (Abb. 1). Dieser Fruchtkörper ist 30 bis 60 mm lang und etwa 20 mm breit. Er ist von einer grauen Hautschicht (Peridie) umgeben, die sehr bald aufreisst und es werden rotbraune Brandsporen freigelegt. Im Innern des Fruchtkörpers befinden sich fadenförmige Gewebeteile (Abb. 2). Dies sind Reste der Gefässbündel der Wirtspflanze.

Hirsenbrand (Sporisorium destruens) BrandsporenAbb. 3. Brandsporen des Hirsenbrands (Sporisorium destruens)

Krankheitserreger

Die reifen Brandsporen sind einzellig, rundlich bis länglich, 8-13 x 7-9 µm gross, rotbraun und haben eine glatte Oberfläche (Abb. 3).
Zwischen den Sporen findet man sterile, fast farblose, dünnwandige Zellen, die etwa gleich gross sind wie die Sporen.

Lebenszyklus

Brandsporen der S. destruens überleben im Boden oder am Saatgut. Nach der Keimung infizieren die Sporen den Keimling. Der Brandpilz wächst vorerst in der Wirtspflanze ohne äusserlich sichtbare Symptome zu hinterlassen. Später zerstört er die Blütenanlagen und bildet anstelle der Blüten eine längliche, graue Brandbeule, die mit einer dunkelbraunen Sporenmasse gefüllt ist. Die Sporen werden mit dem Wind verbreitet und gelangen auf den Boden oder auf die Samen von gesunden Pflanzen.

Wirtsspektrum

S. destruens befällt die Rispenhirse (Panicum miliaceum) (Nyvall 1999).

Vorbeugende Massnahmen und Bekämpfung

Die Verwendung von gesundem Saatgut und eine vernünftige Fruchtfolge sind die wichtigsten Massnahmen, um diese Krankheit zu verhindern.
In Ausnahmefällen kann das Saatgut mit Pflanzenschutzmitteln behandelt werden.

Literatur

Nyvall RF, 1999. Field Crop Diseases. Iowa State University Press/Ames (3rd edition): 1021 S.