Titelbild Pflanzenkrankheiten - Schädlinge

Pflanzenkrankheiten und Schädlinge

Schwärzepilze (diverse Arten)

Schwärzepilze

fumagines (franz.); sooty mold, black head molds (engl.)

Verursacher der Schwärze an Getreideähren sind Pilzarten aus den Gattungen: Alternaria, Aureobasidium, Cladosporium, Epicoccum, Stemphylium, Torula und andere.

Schwärzepilze sind Saprophyten, die Getreideähren besiedeln. Sie treten vorwiegend bei feuchter und warmer Witterung an frühreifen oder notreifen Ähren auf. In der Regel verursachen sie keinen oder nur einen geringen Ertragsverlust.

Schwärzepilze an Weizenähren
Schwärzepilze an Weizenähren
Schwärzepilze an WeizenährenAbb. 1. Schwärzepilze an Weizen

Krankheitsbild

Gegen Ende der Vegetationsperiode sind die Ähren äusserlich schmutzig grau verfärbt (Abb. 1). Die Verfärbung entsteht durch das Myzel und die Sporenlager verschiedener Pilze. Die Schwärze tritt vorwiegend bei feuchter und warmer Witterung in notreifen, überreifen oder lagernden Beständen auf.

Krankheitserreger

Verursacher der Schwärze sind Pilzarten aus den Gattungen Alternaria, Aureobasidium, Cladosporium, Epicoccum, Stemphylium, Torula und anderen (Bockhus et al. 2010). Sie werden als Schwärzepilze (Dematiaceae) bezeichnet, da ihre Konidienträger und Konidien durch Melanin-Einlagerungen dunkelbraun bis schwärzlich gefärbt sind. Eine Beschreibung der verschiedenen Arten findet sich bei Ellis (1971).

Lebenszyklus

Schwärzepilze sind Saprophyten oder schwache Parasiten, die ausschliesslich an geschwächten Pflanzen sowie toter organischer Substanz wachsen. Unter anderem besiedeln sie auch Getreideähren. Bevorzugt werden frühreife oder notreife Ähren befallen (Obst und Paul 1993). Die gleichen Pilze wachsen auch auf Honigtau, der von Insekten (zum Beispiel Blattläusen) ausgeschieden wird (Russtau). 

Epidemiologie

Schwärzepilze werden durch eine feuchte Witterung begünstigt. Es handelt sich hier um Saprophyten, die nur abgestorbene Pflanzenteile befallen. Getreidebestände, die während einer Schlechtwetterperiode reifen (oder schon vorher reif sind), werden in der Regel stärker befallen als solche, die erst später das Reifestadium erreichen. Je länger die Pilze Gelegenheit haben, sich auf abgestorbenen Pflanzenteilen auszubreiten, desto stärker zeigt sich die Schwärze. Faktoren, die eine vorzeitige Reife (Notreife) verursachen, können deshalb auch indirekt die Schwärzepilze fördern. Trockenheit, Hitze und Krankheiten (Fusskrankheiten, Fusarien) sind solche Faktoren.

Wirtsspektrum

Schwärzepilze können auf allen Getreidearten vorkommen: Weizen, Gerste, Hafer und Roggen.

Vorbeugende Massnahmen

Schwärzepilze verursachen in der Regel keine oder nur geringe Ertragsverluste. Zur Vorbeugung wird empfohlen, die Getreidebestände gesund zu halten und die Ernte nicht unnötig hinauszuzögern.

Literatur

Bockus WW, Bowden RL, Hunger RM, Morrill WL, Murray TD, Smiley RW, 2010. Compendium of wheat Diseases and Pests. Third edition. The American Phytopathological Society, St. Paul Minnesota: 171 p.

Ellis MB, 1971. Dematiaceus Hyphomycetes. Commenwealth Mycological Institute Kew, Surrey England: 608 p.

Obst A, Paul V, 1993. Krankheiten und Schädlinge des Getreides. Verlag Th. Mann: 184 S.