Hagelschäden
grêle (franz.); hail injury (engl.)
Raps reagiert empfindlich auf Hagel. Je früher der Schaden vorkommt, desto besser kann der Raps die Verluste kompensieren. Er bildet an den verbleibenden Trieben neue Seitentriebe mit Blüten und Schoten. Hagel, kurz vor der Ernte, kann zu einem Totalverlust führen.
Abb. 1. Bei reifem Raps kann bereits ein leichter Hagelschlag zu schweren Schäden bis hin zum Totalausfall führen. Die Schoten platzen auf und die Körner fallen aus.
Schadbild
Typische Folgen von Hagelschlag sind geknickte und/oder abgebrochene Haupt- und Seitentriebe. An den Stängeln entstehen weissgraue Flecken und grössere Wunden. Auch Blätter, Knospen, Blüten und Schoten sind geknickt oder abgeschlagen. Bei reifem Raps kann schon ein leichter Hagelschlag dazu führen, dass die Schoten aufplatzen und die Körner herausfallen (Abb. 1).
Bewertung von Schadbildern
Frühe Hagelereignisse können zu erheblichen Blattverlusten und Schädigungen der Triebe führen. In der Regel führen diese Verletzungen jedoch nicht zu grösseren Schäden. Der Raps regeneriert sehr schnell. Die Seitentriebe entwickeln sich stärker und die Rapspflanze bildet vermehrt neue Nebentriebe, so dass der Verlust des Haupttriebs kompensiert werden kann.
Mit der Vollblüte beginnt die empfindliche Phase des Rapses. Das Abbrechen von Trieben oder Schoten führt nun zu immer höheren Ertragsverlusten. Kurz vor der Ernte kann schon ein leichter Hagelschlag zu einem Totalausfall führen.
Vorbeugende Massnahme
Eine Hagelversicherung abschliessen.
Literatur
Paul V, 1992. Krankheiten und Schädlinge des Rapses. Verlag Th. Mann 2. Auflage: 132 S.