
Krankheiten und Schädlinge an Getreide, Rispenhirse und Mais
Getreide, Rispenhirse und Mais werden regelmässig von Krankheitserregern befallen. Die meisten Erreger sind Pilze, aber auch Viren und Bakterien können diese Gräser schädigen. Auch tierische Schaderreger wie Nematoden, Milben, Insekten, Schnecken oder Mäuse richten regelmässig bedeutende Schäden in Getreidekulturen an.
Pilzliche Krankheiten des Getreides lassen sich in folgende Gruppen einteilen:
- Rostpilze: Sie bilden auffällige gelb-orange bis dunkelrote Sporenlager (Pusteln) an Blättern, Blattscheiden, Halmen und Spelzen. Diese Pusteln entlassen Uredosporen. Später, an reifem Getreide, werden dunkle Teleutosporen gebildet. Rostpilze vollziehen während ihrer Entwicklung oft einen Wirtswechsel.
- Drechslera Arten (früher Helminthosporium): Die Krankheitserreger dieser Gruppe bilden an befallenen Pflanzen typische Konidien. Diese sind hell- bis dunkelbraun, zylinderförmig, mit Querwänden unterteilt und besitzen an der Basis einen deutlich sichtbaren Nabel. Drechslera Arten verursachen runde oder längliche Blattflecken, Wurzelfäulen sowie Keimlings-, Halm- oder Ährenkrankheiten.
- Septoria: Innerhalb unregelmässig geformter Blattflecken erscheinen kleine Fruchtkörper (Pyknidien). Bei hoher Luftfeuchtigkeit entlassen diese eine weisse, schleimige Ranke, die aus septierten Konidien besteht.
- Brandpilze: Anstelle der Ährchen und / oder der Körner wird eine schwarze Sporenmasse (Brandsporen) gebildet. Die Sporen sind entweder frei oder in einem grauen Häutchen bzw. in einer dicken Hülle eingeschlossen. Einige Brandpilze bilden die Sporen in Blättern oder anderen Pflanzenorganen.
- Fusarien sind wichtige Krankheitserreger im Getreidebau. Sie rufen Ährenerkrankungen hervor und produzieren Pilzgifte, die das Erntegut belasten. Der Schneeschimmel (Microdochium nivale, früher Fusarium nivale) verursacht neben Ähren- auch Blattsymptome.
- Wurzel- und Fusskrankheiten: Die Erreger dieser Gruppe befallen das Wurzelsystem oder den unteren Teil des Stängels. In der Folge werden die Aufnahme von Wasser und Nährstoffen sowie die Standfestigkeit beeinträchtigt.
- Übrige Blatt- und Ährenkrankheiten: Diese Gruppe von Pathogenen hat wenige Gemeinsamkeiten, ausser dass sie alle oberirdische Pflanzenteile befallen. Zu dieseer Gruppe gehören der echte Mehltau des Getreides, die Rhynchosporiose und das Mutterkorn.
- Schwach pathogene Pilze: Normalerweise wachsen diese Pilze auf abgestorbenen Pflanzenteilen. Unter günstigen Umweltbedingungen können sie jedoch auch lebendes Pflanzengewebe besiedeln, gewöhnlich während des Reifestadiums. Zu dieser Gruppe gehören beispielsweise die Schwärzepilze.
Um welche Krankheit oder um welchen Schädling handelt es sich?
Wählen Sie im Menü zunächst die Pflanzenart aus! Sie erhalten dann eine Liste der wichtigsten in Mitteleuropa vorkommenden Krankheiten und Schädlinge (Achtung: Die Website ist nicht vollständig). Mit einem Klick auf das Kästchen «weiterlesen» oder auf das «Intro» Bild gelangen Sie auf die Seite, welche den von Ihnen ausgewählten Schaderreger beschreibt.
Unten finden Sie die im Kapitel "Getreide, Rispenhirse und Mais" beschriebenen Krankheiten und Schädlinge. Mit einem Klick auf den deutschen Namen gelangen Sie zur Beschreibung des Schaderregers.
Pilze
Blumeria graminis - echter Mehltau (Weizen, Gerste, Roggen, Hafer)
Claviceps purpurea - Mutterkorn
Drechslera avenae - Streifenkrankheit des Hafers
Drechslera graminea - Streifenkrankheit der Gerste
Drechslera teres - Netzfleckenkrankheit der Gerste
Drechslera tritici-repentis - DTR Blattdürre
Fusarium spp. - Ährenfusariose (Weizen, Gerste, Roggen, Hafer)
Fusarium spp. - Stängel- und Kolbenfäule an Mais
Gaeumannomyces graminis - Schwarzbeinigkeit (Weizen, Gerste, Roggen)
Kabatiella zeae - Augenfleckenkrankheit
Magnaporthe grisea - Blattflecken an der Rispenhirse
Microdochium nivale - Schneeschimmel
Puccinia coronata var. avenae - Haferkronenrost
Puccinia graminis ssp. graminis - Schwarzrost des Getreides (Roggen)
Puccinia graminis ssp. graminis - Schwarzrost des Getreides (Weizen)
Pucinia hordei - Braun- oder Zwergrost der Gerste
Puccinia sorghi - Maisrost
Puccinia striiformis f. sp. tritici - Gelbrost oder Streifenrost des Weizens
Puccinia triticina - Weizenbraunrost
Puccinia recondita f. sp. secalis - Roggenbraunrost
Ramularia collo-cygni - Sprenkelnekrose der Gerste
Ramularia collo-cygni - Ramularia-Blattflecken an Roggen
Rhynchosporium secalis - Rhynchosporium-Blattflecken
Sclerophthora macrospora - Mais-Hexenbesen
Septoria nodorum - Blatt- und Spelzenbräune
Septoria tritici - Septoria Blattdürre des Weizens
Setosphaeria turcicum - Turcicum Blattflecken
Sporisorium destruens - Hirsenbrand
Tilletia caries - Stein- oder Stinkbrand
Tilletia controversa - Zwergbrand oder Zwergsteinbrand
Ustilago avenae - Haferflugbrand
Ustilago hordei - Gerstenhartbrand
Ustilago maydis - Maisbeulenbrand
Ustilago nuda - Flugbrand der Gerste
Ustilago tritici - Flugbrand des Weizens
diverse Pilze - Schwärzepilze
Insekten
Chlorops pumilionis - Gelbe Getreidehalmfliege
Sitobion avenae, Rhopalosiphum padi, R. maidis, Metopolophium dirhodum - Getreideblattläuse
Ostrinia nubilialis - Maiszünsler
Oulema melanopus / O. lichenis - rothalsiges und blaues Getreidehähnchen


